SG BBM entscheidet packenden Abstiegskrimi für sich
Das waren zwei so genannte Big Points: Die SG BBM Bietigheim hat am Donnerstagabend das Kellerduell in der Handball-Bundesliga bei den Eulen Ludwigshafen in deren mit 2350 Zuschauern ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle mit 24:23 (13:13) für sich entschieden. „Kompliment an meine Mannschaft, wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt“, freute sich der Bietigheimer Coach Ralf Bader nach dem Coup. Es war der zweite Saison- und erste Auswärtssieg des Aufsteigers, der durch den Erfolg auf den drittletzten Rang kletterte und nach aktuellem Stand den Klassenerhalt sicher hätte. Die Eulen Ludwigshafen sind seit Donnerstag neues Schlusslicht.
Intensiv, aber fair
Patrick Weber hatte nach intensiven, aber sehr fairen 60 Minuten kaum noch eine Stimme. Der Rückraumspieler der SG, der in der vergangenen Saison noch das Eulen-Trikot trug, betonte: „Ich bin natürlich sehr glücklich, dass wir dieses wichtige Spiel gewonnen haben. Solche Spiele musst du für dich entscheiden, wenn du die Liga halten möchtest.“ Nach 14 Minuten kam Weber in die Partie. Letztlich steuerte der Zwei-Meter-Mann zwei Treffer zum Bietigheimer Sieg bei.
In der ersten Hälfte ging es zunächst hin und her. Eulen-Kapitän Gunnar Dietrich traf zur 1:0-Führung. Doch Christian Schäfer gelang per Siebenmeter das 1:1 (7.), und Bietigheim lag nach acht Minuten mit 4:2 vorne. In der Folge konnte sich kein Team absetzen, was vor allem daran lag, dass beide Torhüter, Steffen Hanemann bei den Eulen und Domenico Ebner bei der SG BBM, von Beginn an auf Betriebstemperatur waren.
Die Eulen kämpften sich wieder heran, und Pascal Bührer traf für die Ludwigshafener nach einem Tempogegenstoß zum 5:4 (11.). Bis zum 9:9 wechselte die Führung stets. Dann nutzte Bietigheim eine Schwächephase der Pfälzer und zog mit drei Treffern auf 12:9 (26.) weg. Die Eulen profitierten nun aber von technischen Fehlern der SG BBM. Alexander Falk verwertete einen Schnellangriff vier Sekunden vor der Pause zum 13:13 für die Heimmannschaft.
Nach dem Seitenwechsel wirkte Bietigheim konzentrierter. Die SG BBM zog auf 18:15 weg (42.). In ihren Offensivaktionen waren die Eulen zu hektisch. Zudem kam noch Pech in Form von Aluminiumtreffen dazu. „Wir haben zu viele freie Würfe nicht gemacht“, ärgerte sich der Ludwigshafener Coach Benjamin Matschke. Die Bietigheimer bauten den Vorsprung auf 20:15 (44.) aus und führten acht Minuten vor Ende nach dem Tor von Jan Asmuth sogar mit 23:18 (52.). Mit drei Treffern innerhalb von 90 Sekunden verkürzte Ludwigshafen allerdings auf 21:23 (54.). Bader nahm die Auszeit, doch Jerome Müller traf für die Eulen zum 22:23 (56.).
SG-Kapitän Patrick Rentschler stoppte letztlich die Aufholjagd der Eulen mit dem 24:22 (57.). Fredric Stüber schaffte 30 Sekunden vor Schluss noch einmal das 23:24. Doch es war zu spät für die Pfälzer. Bietigheim durfte am Ende feiern, die Eulen trauerten.
„In der zweiten Halbzeit haben wir gefühlt ohne Rückraum gespielt“, machte Eulen-Coach Matschke klar. Sein Ex-Spieler Weber dagegen sagte: „Zum Schluss wurde es noch einmal eng, aber das war mir klar. Die Eulen sind eine Kämpfertruppe, die geben nicht auf. Doch wir haben standgehalten, und das war sehr wichtig.“ Schäfer war mit fünf Treffern bester SG-Torschütze.


